Das passiert wenn du im Juli nach Sarandë reist statt nach Griechenland – niemand wird es dir glauben

Während Millionen von Reisenden die überfüllten Strände der französischen Riviera oder die überteuerten Inseln Griechenlands ansteuern, verbirgt sich an der albanischen Küste ein Juwel, das selbst im Hochsommer erschwinglich bleibt. Sarandë, die kleine Küstenstadt im Süden Albaniens, bietet im Juli genau die richtige Mischung aus kristallklarem Wasser, antiker Geschichte und authentischem Balkan-Charme – und das alles zu einem Bruchteil der Kosten ihrer berühmteren Nachbarn.

Die Temperaturen klettern im Juli auf angenehme 28-30 Grad, während das Ionische Meer mit 24 Grad zur perfekten Erfrischung einlädt. Während andere Mittelmeerziele in der Hitze schmoren, sorgt die stetige Meeresbrise für eine natürliche Klimaanlage, die romantische Spaziergänge entlang der Promenade auch in den Abendstunden zu einem Vergnügen macht.

Ein mediterranes Paradies abseits der Massen

Sarandë überrascht mit einer Mischung aus unberührter Natur und lebendiger Atmosphäre. Die hufeisenförmige Bucht wird von Bergen umrahmt, während sich die weiß getünchten Häuser amphitheaterartig den Hang hinaufziehen. Der Blick vom Hafen aus reicht bis zur griechischen Insel Korfu, die nur 30 Minuten mit der Fähre entfernt liegt und für Tagesausflüge eine verlockende Option darstellt.

Das Besondere an Sarandë zeigt sich besonders am frühen Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen das türkisfarbene Wasser zum Glitzern bringen. Während sich Paare an den berühmteren Destinationen bereits um 7 Uhr morgens um die besten Plätze am Strand streiten müssen, findet ihr hier selbst im Juli noch ruhige Buchten, die wie für romantische Momente geschaffen sind.

Versteckte Schätze und antike Wunder

Nur 20 Kilometer südlich von Sarandë liegt eine der besterhaltenen antiken Stätten des Balkans: Butrint. Diese UNESCO-Welterbestätte vereint römische, byzantinische und venezianische Ruinen in einem mystischen Nationalpark. Der Spaziergang durch das antike Theater, vorbei an überwucherten Tempeln und entlang der alten Stadtmauern, fühlt sich an wie eine Reise durch die Zeit. Der Eintrittspreis von nur 7 Euro pro Person ist geradezu lächerlich im Vergleich zu ähnlichen Stätten in Italien oder Griechenland.

Ein weiteres Highlight ist das Blue Eye (Syri i Kaltër), eine natürliche Quelle etwa 25 Kilometer von Sarandë entfernt. Das kristallklare, tiefblaue Wasser, das aus unbekannter Tiefe sprudelt, wirkt so unwirklich, dass man meinen könnte, ein Zauberer hätte es erschaffen. Die Wassertemperatur beträgt das ganze Jahr über etwa 10 Grad – ein erfrischender Schock nach den warmen Stunden am Meer.

Strände für jeden Geschmack

Der Hauptstrand von Sarandë mag im Juli lebhafter sein, doch bereits wenige Kilometer außerhalb der Stadt warten Buchten, die ihresgleichen suchen. Der Mirror Beach besticht durch sein ruhiges, spiegelglattes Wasser, während der Pulebardha Beach mit seinem weißen Sand und den beeindruckenden Kalksteinfelsen ein natürliches Amphitheater bildet. Diese Strände erreicht ihr mit dem lokalen Minibus für gerade einmal 1-2 Euro pro Person oder mit einem gemieteten Roller für 10-15 Euro pro Tag.

Kulinarische Entdeckungen ohne Touristenpreise

Die albanische Küche ist eine Offenbarung für alle, die authentische Mittelmeerküche lieben, aber keine Lust auf aufgeblähte Restaurantpreise haben. In den kleinen Familienrestaurants entlang der Küstenstraße kostet ein frisch gegrillter Fisch für zwei Personen selten mehr als 15-20 Euro. Die Muscheln, die direkt vor der Küste gezüchtet werden, gibt es bereits ab 8 Euro pro Portion, begleitet von hausgemachtem Brot und lokalen Oliven.

Besonders empfehlenswert sind die kleinen Tavernen in den Seitengassen der Altstadt, wo Großmütter noch nach Rezepten kochen, die seit Generationen weitergegeben werden. Ein traditionelles Byrek (Blätterteigpastete) mit Spinat oder Käse kostet etwa 2 Euro und macht satt. Dazu ein frisch gepresster Orangensaft für 1,50 Euro – mehr braucht es nicht für ein perfektes Frühstück mit Meerblick.

Unterkünfte mit Charme statt Kommerz

Während in etablierten Ferienorten die Preise im Juli explodieren, bleiben die Übernachtungskosten in Sarandë erstaunlich moderat. Kleine Boutiquehotels mit Meerblick verlangen für ein Doppelzimmer zwischen 40-60 Euro pro Nacht. Viele dieser Unterkünfte werden von Familien geführt, die Insider-Tipps kostenlos dazugeben.

Noch günstiger wird es in den Privatpensionen etwas oberhalb des Zentrums. Für 25-35 Euro pro Nacht erhaltet ihr nicht nur ein sauberes Zimmer, sondern oft auch einen atemberaubenden Blick über die Bucht. Der kurze Spaziergang hinunter zum Meer wird durch die spektakuläre Aussicht mehr als entschädigt.

Fortbewegung leicht gemacht

Sarandë ist kompakt genug, um zu Fuß erkundet zu werden, doch für Ausflüge in die Umgebung gibt es kostengünstige Alternativen. Die lokalen Minibusse, „Furgon“ genannt, verbinden die Stadt mit allen wichtigen Sehenswürdigkeiten. Eine Fahrt nach Butrint kostet 3 Euro pro Person, zum Blue Eye etwa 4 Euro. Diese Busse fahren zwar nach albanischer Zeit – das bedeutet entspannt und ohne deutschen Fahrplan – dafür lernt ihr automatisch Einheimische kennen.

Für maximale Flexibilität lohnt sich ein Roller oder Kleinwagen. Roller gibt es bereits ab 10 Euro pro Tag, Autos ab 20 Euro. Die Straßen sind in gutem Zustand, und der Verkehr hält sich in Grenzen. Benzin kostet etwa 1,40 Euro pro Liter.

Der Juli-Vorteil nutzen

Der Juli ist der perfekte Monat für Sarandë, da das Meer seine ideale Temperatur erreicht hat und alle Restaurants und Bars geöffnet sind. Die Abende sind lang und warm genug für romantische Spaziergänge, aber die extremen Temperaturen des August bleiben noch aus. Lokale Festivals und Open-Air-Konzerte am Hafen sorgen für zusätzliche Atmosphäre, ohne dass Eintrittspreise verlangt werden.

Ein Wochenende in Sarandë kostet ein Paar bei vernünftiger Planung zwischen 200-300 Euro für alles – Unterkunft, Verpflegung, Transport und Aktivitäten inklusive. Das ist weniger als manche für eine einzige Nacht in Positano oder Mykonos bezahlen, bei einem Erlebnis, das mindestens genauso intensiv ist.

Die albanische Gastfreundschaft ist legendär, und die Tatsache, dass der Massentourismus noch nicht vollständig angekommen ist, macht jeden Besuch zu einer authentischen Entdeckungsreise. Ihr werdet überrascht sein, wie viele unvergessliche Momente sich ergeben, wenn man abseits der ausgetretenen Pfade reist – und dabei auch noch das Reisebudget schont.

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